Zunächst einmal sollte festgehalten werden, dass heute Tag der Freidenker ist. Aber wann ist denn jemand überhaupt ein*e Freidenker*in? Natürlich, geht es um "freie" Gedanken. Das Wort "frei" wird hier aber nicht verwendet, wie in der GMX-Mail-Werbung, sondern viel eher im Sinne der Ungebundenheit.
Ein*e Freidenker*in ist also in den eigenen Gedanken vollkommen ungebunden und kommt somit auf andere Ideen als diejenige, die in den gesellschaftlich vorgegebenen Mustern denken. Aber mal ehrlich, sind wir dann nicht alle Freidenker*innen? Schließlich, hat sicherlich jede*r Einzelne von uns Dinge und Themen, in denen die eigene Denkweise nicht mit der anderer übereinstimmt und dies eben auch nicht tun soll. Ich würde mich sogar soweit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass diese Verschiedenheiten in den Gedanken unsere Persönlichkeiten ausmachen.
Betrachtet man das unter diesem Aspekt, so haben wir doch alle das Zeug dazu, die eine große Idee zu haben, welche die Welt verändert. Im Alltagsleben vergisst man das jedoch häufig, aber eigentlich kommt es doch nicht darauf an, welchen Schulabschluss man hat, welche Beruf man ausübt oder wie alt man ist, sondern darauf wie mutig man ist, seine eigenen Ideen zu äußern und konsequent und voller Leidenschaft bis zum Ende zu verfolgen. Das macht dann die "Genies" aus, denn wer genau hinschaut, der erkennt, dass die meisten der Theoretiker*innen, Wissenschaftler*innen oder Erfinder*innen in ihrer Zeit für verrückt erklärt wurden. So viel zum Thema Freidenker*innen!
Aber wo ich jetzt schon Wissenschaftler*innen erwähnt habe; Charles Darwin ist sicherlich den meisten ein Begriff. Er ist der Vordenker der Evolution und seine Theorie hat bis heute Bestand. Darum soll es aber gar nicht unbedingt gehen, sondern lediglich um einen Begriff, den Darwin eingeführt hat: Die Fitness. Und somit kommen wir zu der Frage, die sich in der Überschrift stellt: Was hat Fitness mit Puzzles zu tun? - Nun ja, der darwinsche Begriff der Fitness hat ursprünglich nichts mit Kraft oder Stärke zu tun, sondern stammt vom Englischen "to fit in", was übersetzt "hineinpassen" heißt. So ist ein Wesen, das laut Darwin bei bestimmten Umständen fit ist, quasi wie das Puzzleteil, das an genau diese und nur diese eine Stelle passt, ohne sich verändern zu müssen.
Ich muss sagen, ich mag diesen Vergleich und ich mag auch die Puzzlemetapher für den Menschen. Der Mensch als Puzzleteil, der einen bestimmten Ort hat, an dem er funktioniert, zu dem er passt mit allen Ecken und Kanten. Zudem bringt es nichts ein Puzzleteil gewaltvoll in eine Lücke zu pressen, es wird niemals passen, wenn die Umgebung nicht passt. Ich finde diese Metapher wahnsinnig Trost spendend, denn immerhin gibt es kein Puzzleteil ohne Puzzle. also wird auch früher oder später jeder Mensch sein Puzzle finden, in das er als Teil passt und gemeinsam mit all den anderen Teilen ein großes wunderschönes Bild kreiert. Also, fasst den Tag des Puzzles doch einfach auch als Metapher für den Tag des Hineinpassens-ohne-sich-verändern-zu-müssen auf.
Jetzt habe ich so ausführlich über die ersten beiden Tage geredet, dass der Tag des Blindenhundes und der Tag des Griesgrams fast ein bisschen untergehen. Aber das Schöne an solch vielen Aktionstagen an einem Tag ist doch, dass man sich denjenigen aussuchen kann, der für einen persönlich an diesem Tag am besten passt.
Also, viel Spaß beim Puzzlen, frei denken oder Blindenhunde bewundern. Und sollte euch heute nach nichts von alledem sein, dann seid am heutigen Tag eben auch mal ein bisschen griesgrämig. Heute kann man das ausnahmsweise mal verzeihen!
Kommentar schreiben